Erfolgreiche Existenzgründung: Wie tragfähig ist die Geschäftsidee?

Der wirtschaftliche Erfolg im Franchising hängt vor allem von der Tragfähigkeit der Geschäftsidee ab. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass das Geschäftskonzept richtig eingeschätzt wird.

Mehr als 900 Franchisegeber suchen zurzeit in Deutschland geeignete Franchisepartner. Dabei klingen einige Angebote sehr verlockend: 20.000 Euro Investitionssumme und eine Millionen Euro Umsatz oder täglicher Umsatz bis 3.000 Euro möglich. Wie viel von diesen Aussagen wirklich wahr ist, können auch häufig Fachleute nicht einfach durchschauen.

Vorsicht vor Newcomern

Allgemein lassen sich Franchisesysteme in drei Gruppen einteilen, nämlich in die etablierten Systeme, die bereits seit vielen Jahren am Markt sind, die Aufsteiger, die seit zwei oder drei Jahren auf dem Markt aktiv sind und die sogenannten Newcomer, die gerade mal die Erprobungsphase hinter sich gebracht haben. So ist Risiko für Franchisenehmer bei den etablierten Franchisesystemen eher begrenzt. Hingegen sieht das bei den Newcomern ganz anders aus. Mittels einem oder zwei Startläden konnten zwar ein paar Erfahrungen gesammelt werden, aber aussagekräftige Fakten existieren noch nicht. Demzufolge sollten die Angaben des Franchisegebers genau geprüft werden. Bei Umsatz- und Gewinnerwartungen ist vor allem eine gesunde Portion Skepsis angesagt. Potentielle Franchisenehmer sollten nicht vergessen, dass Franchisegeber ihr Konzept natürlich immer im besten Licht darstellen wollen und die Schattenseiten meist verschwiegen werden. Aber genau diese Schattenseiten sollten Franchisenehmer vorher kennen.

Die Tragfähigkeit einer Geschäftsidee richtig einzuschätzen, ist besonders schwierig. Als damals die Aerobic-Welle nach Deutschland schwappte, schossen entsprechende Studios wie Pilze aus dem Boden. Allerdings war die Begeisterung bereits nach einem Jahr vorbei. So ähnlich erging es auch der Wollbranche. Von einem Moment auf den anderen brach der Markt völlig zusammen und zahlreiche Wollläden gingen in die Pleite.

Für Marktveränderungen sind besonders sogenannte Me-too-Konzepte anfällig, die in der Regel im Kielwasser von erfolgreichen Franchisesystemen schwimmen. Ebenso ist auch Vorsicht bei ausländischen Konzepten geboten, denn was in Österreich oder sogar in den USA wunderbar funktioniert, muss nicht automatisch auch in Deutschland erfolgreich sein. So mussten zum Beispiel viele Millionen für Werbung ausgegeben werden, bis sich die Deutschen für den Hamburger begeistern konnten. Franchisenehmer sollten also sehr genau darauf achten, dass sie von Franchisegebern nicht als Versuchskaninchen missbraucht werden.

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