„Es steht geschrieben“ im Franchise-Handbuch

Oftmals gibt es zwischen Vertragspartnern Verständigungsschwierigkeiten bzgl. der einzelnen Rechte und Pflichten. Damit eine Franchise-Kooperation zukunftsträchtig und erfolgreich wird und bleibt, müssen auch in diesem Partnerschaftsmodell die besagten Fronten geklärt und Verträge buchstäblich wasserdicht abgeschlossen werden. Dazu gehört auch eine umfangreiche Anweisung von Seiten des Franchise-Gebers, um dem Partner darzulegen, wie die Kooperation zukünftig erfolgen soll. Anweisungen, Anleitungen und weitere Details werden in einem Betriebshandbuch zusammengefasst und dem Franchise-Nehmer als sog. Franchise-Handbuch überreicht.

Ein Franchise-Handbuch informiert über Grundlagen des Unternehmens, erklärt Produktionsabläufe, stellt Rahmenbedingungen dar und beschreibt notwendige weitere Themen. Somit kann man ein Franchise-Handbuch salopp mit einer ausführlichen Gebrauchsanweisung vergleichen. Doch natürlich gibt das Handbuch noch vielmehr preis, als auf den ersten Blick sichtbar ist.

Das Franchise-Handbuch als Gradmesser für die Seriosität des Unternehmens

Wer hat sich nicht schon einmal darüber geärgert, wenn er ein neues Gerät gekauft und versucht hat, dieses aufgrund der vorliegenden Gebrauchsanweisung z.B. richtig anzuschließen? Entweder liegt nur ein Blatt vor, das mehr schlecht als recht zeigt, welche Steckverbindungen man nutzen soll, oder das Handbuch ist aus einer anderen Sprache so schlecht übersetzt, dass man zwar sehr über ungewöhnliche Formulierungen schmunzeln muss, sich dann aber trotzdem ärgert, wenn der Sinn auf der Strecke geblieben ist. Auch die Qualität eines Franchise-Handbuches läßt daher Rückschlüsse auf den Franchise-Geber zu. Denn je mehr Mühe diese Firma sich gibt, ihrem Partner wertvolle Information für die zukünftige Kooperation an die Hand zu geben, desto mehr Respekt zollt sie ihm und seinem Engagement. Franchise-Nehmer, die ein solches Betriebshandbuch überreicht bekommen, könnten also davon ausgehen, dass eine Firma, die nur eine Loseblattsammlung oder gar ein Script überreicht, eher lässig mit der Geschäftsgrundlage umgehen, wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt.

Die Intuition beurteilt schneller als der Verstand

Das Betriebshandbuch soll dem Franchise-Nehmer wertvolle Information für die zukünftige Kooperation liefern, und intuitiv entscheidet er darüber, welches Gefühl er beim Anblick des ihm überreichten Exemplares hat. Empfehlenswert ist in jedem Fall eine gewissenhafte Prüfung, denn man sollte nicht nur den Vertrag auf mögliche Ungereimtheiten kontrollieren, sondern auch alle anderen Unterlagen, die der Franchise-Geber zur Verfügung stellt. Ein Franchise-Handbuch darf auch vom Franchise-Geber nicht stillschweigend korrigiert oder angepasst werden. Es wäre wesentlich respektvoller, diese Maßnahmen mit dem Franchise-Nehmer vorher abzustimmen, damit auch dieser die Möglichkeiten hat, z.B. wenn es um Änderungen der Zahlungspflichten geht, entsprechend einzuschreiten.