Franchising: Job oder Beruf(ung)?

Wer sich nicht zu jenen Glücklichen zählen kann, die genügend Geld haben, um sich aus dem regulären Arbeitsleben auszuklinken, muss sich immer wieder damit beschäftigen, wie er der monatlichen Miete und anderen Verpflichtungen nachkommen kann. Manche Arbeitnehmer schleppen sich Tag für Tag durch ihren Job und freuen sich aufs Wochenende oder den nächsten Urlaub; sie sind unglücklich, mit dem, was sie „from 9 to 5“ erledigen müssen. Oft taucht der Gedanke an die Selbständigkeit auf: ein eigenes Geschäft zu haben und schalten und walten zu können, wie man es für richtig und rentabel hält. Noch nie war die Zahl der Geschäftsgründungen so hoch wie heute.

Doch wie realisiert man seinen Traum? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden? Schließlich stellt man sich auch noch die Frage: Schaffe ich das überhaupt? Was passiert, wenn ich versage? Und falls man verheiratet ist und Kinder hat: Wie kann ich meine Familie absichern, wenn das Geschäft nicht läuft? Oftmals beeinflussen Existenzängste die Entscheidung, den Weg in die Selbständigkeit zu gehen. Doch einige Berufsmodelle erscheinen sicher genug, dass man sie auch dann realisieren kann, wenn finanzielle Verpflichtungen im Hintergrund stehen. Hierzu gehört das Franchising.

Selbständigkeit mit Fangnetz

Bevor man sich entscheidet, aus einem Arbeitsverhältnis in die Selbständigkeit zu wechseln, um z.B. Franchise-Partner zu werden, sollte man jedoch sich und seine Einstellung kritisch unter die Lupe nehmen. Denn obwohl man als Franchisenehmer meist einen starken Partner zur Seite hat, arbeitet man zukünftig Tag für Tag als selbständiger Unternehmer mit allen Risiken. Arbeitszeiten verschieben und verlängern sich, Urlaube werden meist seltener und Mitarbeiter und Kunden erfordern ein Höchstmaß an Fingerspitzengefühl und Kompromissbereitschaft. Spätestens jetzt stellen sich viele potentielle Franchisenehmer weitere Fragen: Ist es das alles wirklich wert? Will ich tatsächlich diese Verantwortung auf mich nehmen? Bietet das Unternehmen mir exakt die Plattform, auf der ich zukünftig engagiert arbeiten und meine Fähigkeiten perfekt einbringen kann? Werde ich als Franchisenehmer in dieser Branche glücklich sein, weil sie meiner inneren Einstellung, meinem „Traumjob“ entspricht?

Franchising als Weg zum Traumberuf

Franchisenehmer, die aus dem Angestelltenverhältnis ins Franchising wechseln, wählen vielfach ein Unternehmen, von dem sie denken, es sei groß und bekannt genug, ihnen eine stabile und finanziell relativ sichere Zukunft zu bieten. Andere Unternehmen sind gerade so hip, dass man gerne Teil einer angesagten Firma sein möchte, sei es aus Status- oder anderen Beweggründen. Doch eine absolute Sicherheit kann kein Unternehmen seinem Franchisepartner bieten. Daher empfiehlt es sich, sich selbst zu prüfen und zu schauen, was man „wirklich“ beruflich „unternehmen“ möchte. Wie und wo sieht man sich selbst in fünf oder zehn Jahren? Und wenn man schon meist recht hohe Summen in das Franchise-Projekt investieren muss: Kann man sich so sehr engagieren, dass auch in Zukunft das Gefühl stabil bleibt, etwas zu schaffen, woran man sich Tag für Tag erfreuen kann? Und letztendlich die alles entscheidende Frage: „Würde ich mich selbst einstellen, um dem Franchise-Projekt eine erfolgreiche Zukunft bieten zu können?“